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Geboren wurde ich in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs von Kaiser Wilhelm II.
Am 4. Juni 1915 in der Stadt München.
Als August Müller, jüngster Sohn des Maschinisten Georg Müller und der Köchin Katharina Müller, geborene Dechent.
Wie in Bayernes eben Brauch ist, wurde mein Vorname August in Gustl gekürzt. Diese Kurzform meines Vornamens behielt ich dann bei.
Aus beruflichen Gründen führe ich seit 1972 den amtlichen Doppelnamen Müller-Dechent.
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Mein Berufsleben begann als 16-jähriger mit einer Lehre zum Buchdrucker. Nach bestandener Gesellenprüfung war ich arbeitslos. Wie fast alle meiner Jugendfreunde damals. Mit meinem Freund Hans Metz (später im Krieg in Russland verschollen) verließ ich das für uns zukunftslose Deutschlandund wir gingen ins Ausland. Beim durchwandern von West- und Südeuropa verdienten wir unseren Lebensunterhalt in Straßencafés als Musikanten. Hans war der Sänger und ich spielte auf einem kleinen Regina-Akkordeon.
Nach einem Jahr im Ausland kehrten wir nach Deutschland zurück. Ich bekam Arbeit als Telefonist in Hotels in Stuttgart, Garmisch-Partenkirchen, Freudenstadt, Oberhof und in München.
Im Golfhotel Oberhof (Thüringen) machten in den 1930er Jahren viele bekannte Stars Urlaub. Durch meine Arbeit lernte ich diese Prominenten persönlich kennen.
Einige Autogrammkarten von damals:
Jenny Jugo
Friedrich Benfer
Hans Albers
Maria Andergast
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Mein politisches Leben war von frühester Jugend und dem Elternhaus her von der sozialistischen Idee und deren Idealen geprägt. Ich war Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiter-Jugend SAJMünchen-Süd von 1930 bis zur Machtübernahme von Adolf Hitler. Ab 1933 war ich in der Widerstandsbewegung gegen den Faschismus von Adolf Hitler und der NSDAP tätig. Wegen politischer Vergehen kam ich in der Nazizeit mehrmals in Haft.
Ein Dokument erinnert an diese Zeit:
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Da zuletzt im Golfhotel Oberhof (Thüringen) als Telefonist amtlich registriert tätig, wurde ich nach Ohrdruf/Thüringen zur Musterung einbestellt.Dieses Foto zeigt unseren Gang zur Musterung in Ohrdruf/Thüringen am 1. Juli 1935 (Der Jahrgang 1914/1918 war an der Reihe).
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Dann kam Ende 1935 die Zwangsrekrutierung zum Reichsarbeitsdienst, abgekürzt 'RAD'. Hier wurde ich in Schmalkalden (Thüringen) zur Moorentwässerung und zum Wegebau eingesetzt - d.h. Steine zerkleinern und Erde schaufeln. Zwölf Mann in jeder Stube, die Löhnung waren 25 Pfennige am Tag.
Diese Fotos zeigen meine Kameraden und mich bei dieser Zwangsarbeit im Winter.
Ausreichend wärmende oder wasserdichte Winterkleidung wurde uns nicht gestellt.
Zu Beginn des Dienstes mussten wir alle einen Eid auf 'Führer, Volk und Vaterland' leisten. Hier das Foto von unserer Vereidigung im November 1935:
Da ich mich für schikanierte Kameraden einsetzte, wurde ich öfters zu Ausgangssperre und Straarbeit am Wochenende verurteilt. Holz sägen, Holz hacken, 100 Paar Stiefel 'Knobelbecher' putzen und mit blossen Händen glänzend 'wienern'. Hier ein Foto vor der Kaserne bei einer meiner Holz-Strafarbeiten.
Als Dank für die Arbeit beim Reichsarbeitsdienst gab es diese Verdienstmedaille:
Im Volksmund wurde sie ''Westwallabzeichen'' genannt.
Es war und blieb übrigens die einzige militärische Ordensauszeichnung in meinem Leben.
Statt einer Entlassung nach sechs Monaten, wie ursprünglich gehofft, wurde ich 1936 nahtlos zur Wehrmacht ''weitergereicht''.
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Die zweijährige Pflichtwehrdienstzeit fand in Karlsruhe, beim Infanterie-Regiment 109 (Badische Leibgrenadiere) statt. Dort wurde ich einfacher Infanterist.
Und jeder Soldat ließ nach Ende des Pflichtwehrdienstes ein Foto in Schmuckuniform von sich machen, u.a. als Souvenier für die Liebste daheim. Dies ist mein Foto aus 1939.
Zum Zeitpunkt meiner geplanten Entlassung aus dem Wehrdienst - ich hatte einige Tage zuvor schon Zivilkleidung von meinen Eltern gesandt bekommen - begann der Zweite Weltkrieg im Herbst 1939.
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Diese Erkennungsmarke musste ständig an einem Band um den Hals getragen werden. Wer im Krieg getötet wurde, dem nahmen Sanitäter die untere Hälfte der Erkennungsmarke ab.
So erlebte ich die Westfront. Dieses Foto zeigt mich an der holländischen Grenze am Morgen des Einmarsches. Ich war im Nachrichtentrupp des Infanterie-Regimentes.
Dann ging es weiter nach Frankreich an die Marne. Am Wegesrand wurden die Schwerverwundeten abgelegt, bis eine Transportmöglichkeit in das nächste Feldlazarett kam.
Und immer wieder die neben den Feldwegen eilig errichteten Gräber gefallener deutscher Kameraden. Wie auf diesen Fotos an der Marne bei Dormans
Deutsche Panzer bei Maubeuge in 1940.
Ein abgeschossenes deutsches Kampfflugzeug bei Tournai zeigt dieses Bild:
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Dann kam Dünkirchen.
Diese Bilder zeigen den zerstörten Hafen nach der Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe.
Und bei Dünkirchen gab es viele französische Kriegsgefangene. Meist einfache Soldaten, unter ihnen auffallend die afroafrikanischen französischen Soldaten.
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Dann der Einsatz an der Ostfront.
In Bukarest war ich Herrn Oberst von Mann als Nachrichtenkurier zugeteilt. Dieses Foto zeigt Oberst von Mann mit seinem Stab.
In der ländlichen Region um Oltenita fotografierte ich diese Bauern bei der Leinsamenernte.
Und in Targoviste begegnete ich auf der Strasse zum erstenmal verschleierten muslimischen Frauen.
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Meine journalistische Ader verhalf mir in der Kriegszeit zu Sonderurlaub von der Front. Und zwar durch Beiträge von Erzählungen und Kurzroman-Geschichten für die Soldatenzeitung der Deutschen Wehrmacht ''Der deutsche Kamerad''.
Eine meiner für ein Preisausschreiben eingereichten Geschichten (Deutsch-rumänische Kameradschaft) gefiel im Dezember 1941 dem Chef der Deutschen Heeresmission, Generalmajor Hauffe, so gut, dass er mir 8 Tage Sonderurlaub gewährte. Hier die vom Sonderführer (Z) ausgestellte Urkunde.
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Viele meiner Freunde, Kameraden sind im Krieg gefallen. Von meinem Schwager Konrad sind die Traueranzeige aus der Münchner Zeitung und die kirchliche Trauerkarte noch erhalten. Er wurde wegen besonderem Einsatz am 1.7.1941 noch zum Feldwebel befördert. Gefallen am 12.7.1941 bei Bukan.
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Verhaftet - Kriegsgericht - Hilfe von aufrechten Offizieren
Im Frühjahr 1939 wurde ich wegen Verbreitung antifaschistischer Nachrichten verhaftet, dem Kriegsgericht übergeben und kam in Gefängnishaft in Neuss/Rheinland (Kreisgefängnis). Nur dank der Fürsprache einiger meiner damaligen Offiziere, Oberstleutnant von Postel, Leutnant Melcher sowie Oberleutnant Kurt Budde, entließ man mich 'mangels Beweisen' und ich wurde lediglich strafversetzt.
1943 wurde ich von der Geheimen Feldpolizei wegen der Verteilung französischer Zeitschriften mit Karikaturen überwacht und verhaftet. Mit Hilfe von Franz Geiges (Freiburg im Breisgau) wurde ich entlastet und zur Fronttruppe strafversetzt.
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In den letzten Kriegsjahren war ich in Jugoslawien in der Wehrmacht bei der Partisanenabwehr eingesetzt.
Dieses Foto zeigt mich als Fahrradmelder.
Längst gab es kaum noch genügend Treibstoff oder funktionierende Motorräder bzw. Kübelwagen. Offiziere teilten in dieser Zeit gerne sogenannte 'politisch unzuverlässige' Soldaten zu diesem Dienst ein, auch zur Disziplinierung der restlichen Truppe. Denn die Nachrichtenmelder hatten hohe Verluste, da die Partisanen die ungeschützten 'Radler' und deren Dokumente als wichtiges und leichtes Ziel ansahen. Ich überlebte und die Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Vorsehung und des Schicksals haben mich seitdem begleitet.
Im Graben-Stellungskampf bei Schußwechseln zielte ich, wie meine anderen Kameraden aus dem Widerstand, stets über das Ziel oder daneben. Dies war sehr gefährlich, denn Offiziere standen auf sicherem Beobachtungsposten nach hinten versetzt und erschossen all diejenigen, welche sich offen weigerten zu kämpfen oder zu offensichtlich in die Luft schossen.
Am Ende des Krieges war ich 1945 Obergefreiter bei der 373. Infanterie-Division Feld-Bataillon. Nach Wochen im freien Feld in Dauerregen, Kälte und wenig Nahrung erlitt ich eine lebensgefährliche Lungen- und Rippenfellentzündung. Beim Rückzug meines Bataillons wurde ich im Feldlazarett zurückgelassen, da ein Stabsarzt meinen Zustand mit 'der überlebt nicht' beurteilte. Die sowjetische Armee besetzte auf Ihrem Vormarsch auch das Lazarett und versorgte die Verwundeten und die kranken deutschen Soldaten. Nach Gesundung konnte ich mit russischer Hilfe über Österreich wieder zurück nach München gelangen.
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Nach dem Krieg war ich ab dem 1. September 1945 einer der ersten Reporter der Süddeutschen Zeitung und bei der Erstausgabe nach dem Krieg am 6. Oktober 1945 dabei.
Einer meiner bekanntesten Artikel lautete ''Münchner Opfer'' und erschien in der Süddeutschen Zeitung am 13. Januar 1946.
Auch für Radio München war ich tätig.
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Bald wurde ich nach Würzburggerufen, in die völlig von Bomben zerstörte Stadt, der man als Grab am Main keine Zukunft mehr gab.
Die Würzburger Chronik vom denkwürdigen Jahre 1945, herausgegeben 1947 von Dr. Hans Oppelt im Auftrag des Stadtrates Würzburg, dokumentiert ausführlich in Wort und Bild den baulichen Zustand Würzburgs vor 1945. Dann die Bombardierungen, Brände, Artilleriebeschuß, Zerstörungen in 1945 einschliesslich der Eroberung durch die US-amerikanischen Truppen in blutigem Häuserkampf - Würzburg wurde verteidigt durch die Landesschützen 'graue Männer', Feuerwehr und Sicherheitshilfsdienst sowie nur wenigen regulären Soldaten. Penibelst Chronistengenau sind die Zerstörungstage mit den jeweiligen Folgen und die menschlichen Verluste in der Zivilbevölkerung mit langen Namenslisten im Buch geschildert.
Als Lokalredakteur der Main-Post, deren Druckerei in der Sterngasse vom Trümmerschutt geräumt werden musste, schrieb ich unter anderem die Kolumne »Die Marktbärbl«. Mit einer Mischung aus Humor und Kritik versuchte ich meinen Teil dazu beizutragen, ein wenig Fröhlichkeit in die Not zu tragen, das Leben leichter zu machen.
Mein Buch »Die Würzburger Marktbärbl« war das erste Buch, das nach dem Krieg in der Bischofsstadt erschien.
In Würzburg schrieb ich auch das Buch »Wenn die Toaka ruft«, welches 1947 in der Reihe »Ruf der Jugend« im Stahlberg Verlag erschien.
In meiner Würzburger Zeit traf ich 1946 den bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Baumgartner im staatlichen Weingut Veitshöcheim. Es gab ein feuchtfröhliches Interview. Auf diesem Foto ist Minister Baumgartner (2.ter von rechts) mit dem Leiter des Weinguts und dessen Tochter zu sehen.
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Die nächste Station war die Tageszeitung Main-Echo in der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg. Dort nahm ich an einem Tag im Februar 1951 um 02 Uhr nachts die ersten Zeitungsexemplare, welche mit der neuen Rotationsdruckmaschine gedruckt wurden, in Empfang.
In dieser Zeit habe ich auch John Jay McCloy interviewt. Auf diesem Foto ist Herr McCloy mit seiner Gattin neben mir abgelichtet.
Herr McCloy war amerikanischer Hochkommissar in Deutschland und unterstützte die Einbindung der jungen Bundesrepublik Deutschland in die westlichen Demokratien. Später war er Berater des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und wurde Präsident der Weltbank.
In Aschaffenburg gehörten meine Frau Thea und ich zum Freundeskreis des Malers Christian Schad.
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Mein Führerschein
Bisher fuhr ich in meinem jungen Leben Auto und Motorrad ohne die dringende Notwendigkeit einen Führerschein besitzen zu müssen. In der jungen Bundesrepublik Deutschland wurde dies jedoch schnell zu einer gesetzlichen und auch wirklich kontrollierten Vorschrift.
In Aschaffenburg machte ich deshalb 1951 meinen Führerschein für Pkw. Die theoretische Prüfung waren mündliche Fragen nach freiem Geschmack des Prüfers und die praktische Prüfung bestand neben einer Fahrprobe auch in der Durchführung eines Reifenwechsels.
Es gab als Führerschein ein Blatt graues Leinenpapier mit eingeheftetem Foto und handschriftlichen Eintragungen mit Tinte.
Mein Führerschein ist bis heute noch (gültig) in meinem Besitz.
Dieses Blatt Leinen war sehr schnell abgegriffen und verschlissen. Es erinnerte da schnell an einen alten Lappen. Deshalb entstand für den Führerschein umgangssprachlich der Begriff ''Lappen''.
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Nach Aschaffenburg zu den dort stationierten amerikanischen Besatzungstruppen kamen im Oktober 1951 US-General Thomas T. Handy(Oberbefehlshaber der US Army in Europa) und Major Marshal zu einem Truppenbesuch.
Als Pressevertreter war ich dabei und fotografierte die Inspektion einer Übung von US Infanteristen mit Panzerabwehrfäusten.
Die USA setzten zwecks Unterstützung der Demokratisierung im Nachkriegsdeutschland sogenannte Kreis Resident Officer ein. Den für Unterfranken zuständigen US-Residenten John D. Brooks fotografierte ich 1951 bei einem Interview. Er fungierte als Chef des Distrikts IV (Unterfranken) der Field Operations Division des 'Office of the Land Commissioner for Bavaria'.
Am Stadtleben in der Stadt Aschaffenburg nahm ich nicht nur beruflich großen Anteil. 1951 war ich als 'Prinz Gustav I' der Faschingsprinz in der Stadt Aschaffenburg 'Ascheberg'.
Dieses Foto zeigt die Karnevalsschlagzeile im Main-Echo und Bilder von Prinzessin Gerda und mir.
Dies ist mein Orden als Prinz Gustav I von Ascheberg:
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Im März 1950 gehörte ich zur Journalistendelegation des Deutschen Journalistenverbandes, welche den ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss besuchten. Dieses Gruppenfoto zeigt uns Journalisten alle mit dunklem Anzug und Krawatte.
Als Journalist interviewte ich viele interessante Persönlichkeiten.
Dieses Foto zeigt Lale Andersen (bekannt u.a. durch das 'Lili Marleen' Lied) bei ihrem Gastspiel in Aschaffenburg in der Weihnachtszeit, ich überreiche ihr ein Nikolausgeschenk.
Auf diesem Foto interviewe ich den neuen Bischof von Würzburg, Dr. Julius Döpfner, beim Besuch des Gefängnisses in Aschaffenburg. Bischof Döpfner handelte sehr volksnah und kümmerte sich als einiger der wenigen in dieser Zeit auch um die Seelsorge von Menschen in Gefängnissen.
Der Schmalfilm wurde mein professionelles Hobby seit es das Stummfilm-Normal-8 Filmformat nach dem Krieg auch in Deutschland gab.
Mein Puppentrickfilm 'Kastanie und Liebe' ist ein Stummfilm auf Normal-8 Filmmaterial und wurde im Herbst 1960 von mir produziert. Er gewann damals den 1. Preis der Zeitschrift 'Do-It-Yourself'. Hier als Video.
Hinweis: Beim Download der auf meiner Homepage angebotenen Filme/Videos, gelten die in meinem Impressum genannten Nutzungsbedingungen.
Mit dem Aschaffenburger Künstler Siegfried Rischar verband mich bis zu seinem Tode in 2009 eine persönliche Freundschaft. Bei einem seiner Besuche schuf er 1967 in meinem Gästebuch eine Wachszeichnung mit persönlicher Widmung.
Ebenfalls in Aschaffenburg lernte ich die Künstlerin Wera Schröner kennen.
In Aschaffenburg wurden unsere beiden Söhne Stefan und Thomas geboren.
1962 veröffentlichte ich das Buch 'Schmalfilmen mein Hobby' (Falken-Verlag Band 178).
Mit meinen beiden Söhnen drehte ich in 1962 einen kurzen Stummfilm im Normal-8-Schmalfilmformat, 'Kleiner Mann ganz groß', welcher bei einem Verkehrssicherheitswettbewerb des AvD den 1. Preis erhielt. Hier als Video:
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Ein Bocksbeutel Wein, Aschaffenburger Pompejaner 1955, hat bis heute ungeöffnet die Jahrzehnte überlebt.
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Dann folgte 1960 der berufliche Wechsel von Bayern nach Hessen. In der Mainmetropole Frankfurt war ich bis zur Pensionierung im Jahre 1980 als Ressortleiter für Hessen (Kürzel: gmd) bei der Tageszeitung Frankfurter Rundschautätig.
Einer der Höhepunkte meines journalistischen Lebens war meine Begegnung mit US-Präsident John F. Kennedyim Juni 1963. Auf diesem Foto von der Kundgebung auf dem Frankfurter Römer stehe ich vor Präsident Kennedy mit meiner Filmkamera, ganz rechts im Bild ist der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Ehrhardzu sehen.
Präsident Kennedy begrüßte mich (und Andere) mit persönlichem Händedruck und sagte zu mir auf Deutsch 'Sehr erfreut'.
Bei einer journalistischen Auslandsreise 1962 lernte ich die charmante und gastfreundliche Begum Aga Khankennen. Dieses Fotozeigt mich (mit Kamera) direkt neben ihr stehend, im Kreise der Journalistinnen und Journalisten.
Mit meinem ehemaligen Volontär Rainer Holbe, dem bekannten Journalisten, Autor und Fernsehmoderator, verbindet mich noch heute eine herzliche Freundschaft.
Dieses Foto zeigt uns beide im Künstlerkeller in Frankfurt/Main.
In meinen Frankfurter Jahren veröffentlichte ich Bücher zu den Themen Film, Foto und Video. Ausserdem viele Zeitungsberichte von meinen Auslandsreisen.
Im März 1962 bereiste ich Ägypten. Dort hatten 1960 die Bauarbeiten am großen Assuan-Staudammbegonnen. Eine gewaltige Staumauer wurde aus Steinen und Sand errichtet, und zwar ohne Maschinen. Kilometerweit sah ich tausende Menschen in der Hitze Steine schleppen, Sandsäcke tragen und Löcher graben.
Dieses Foto zeigt einen kleinen Ausschnitt von den Bauarbeiten auf dem Gelände der zukünftigen Staumauer bei Assuan:
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1966 bereiste ich die Karibik. Auf der Insel Grenadaim Ort St. George's wurden in einer kleinen Gasse die Steel PanInstrumente für die Steelbands aus ehemaligen Ölfässern hergestellt. Auf das Blech werden Kreise gehämmert, so dünn, dass sie den gewünschten Ton erzeugen.
Auf der Karibikinsel Trinidadim Ort Port of Spain erlebte ich 1966 eine Demonstration von Zitronenpflückern und anderen Landarbeitern der Bananen- und Kokosnussplantagen für höhere Pflückerlöhne.
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Die Republik Kamerun besuchte ich 1968. Lange vor der Erschliessung des Massentourismus. Dieses Foto zeigt in einem Dorf in Kamerun den Häuptling von Oudjila inmitten aller seiner 22 Frauen.
Im Jahre 1968 trug den Titel 'Größter Häuptling Kameruns' jedoch der damals schon 80 Jahre alte Häuptling Bafud. Er hatte 102 Frauen, die ihm 250 Kinder schenkten. Bafud sagte, er gewähre jeder Frau nur zwei Wochen der Gemeinsamkeit. Wenn diese keine tragbaren Folgen haben, wird sie der Ehre verlustig und vom Stamm mißachtet.
Und auf diesem Foto hält ein Kameruner den ersten Luftballon seines Lebens in der Hand.
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1974 veröffentlichte ich meine beiden Bücher 'Fotografieren Perfekt' und 'Filmen Perfekt'.
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Von den Auszeichnungen für meine Arbeit, die ich erhielt, bin ich vor allem dankbar für den Dr. Josef Drexel Preis. Diesen Preis erhielt ich ''für die Grundsatztreue seines journalistischen Wirkens, der Gerechtigkeit als einem der Grundelemente der Gesellschaft zu dienen''. Dr. Drexel war ein Kämpfer für humanistische Ideale und gegen faschistische Willkür. Er wurde verhaftet und in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht. Nach der Befreiung wurde Dr. Drexel Herausgeber der Nürnberger Nachrichten und förderte Kunst und Wissenschaft.
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Seit Jahren widme ich mich der Erforschung und Vermittlung von Wissen zum Sinn des Lebens und zur harmonischen Gestaltung der reifen Jahre. Ich hielt Vorträge und verfasste seit 2003 neue Bücher im Gebiet der Belletristik und auch eine politische Dokumentation. Die Malerei mit Öl, Acryl und Pastell ist mein Hobby.
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Meine Ehefrau Thea
Am 23. Mai 1946 habe ich in München in der Kirche St. Korbinian meine langjährige Lebensgefährtin Thea (geboren am 2. April 1919 in München als Therese Franziska Auguste Haas) geheiratet.
Wir waren schon lange vor dem Krieg ein Liebespaar geworden. Und hatten uns geschworen, wenn wir Beide den Krieg überleben würden, dann bleiben wir für immer zusammen.
Thea war seit dem Krieg als Sekretärin bei der IHK-München tätig. Dabei half sie vielen Verfolgten, insbesondere Juden. Zu ihren Aufgaben gehörte unter anderem auch die Führung der ''Unabkömmlichen-Kartei'', das Schreiben von UK-Anträgen und die Zuteilung von Kontingenten an Brennstoffen. Hier ging es entweder um die nötigen Zuteilungen zur Aufrechterhaltung des Betriebs, um Werkmaterial und Brennstoffe (alles war rationiert) oder, wenn Einberufung drohte, um Ausstellung einer UK-Bescheinigung: Unabkömmlich, kriegswichtig. In einigen Fällen konnten sogar falsche Pässe für jüdische Mitbürger beschafft werden.
Thea hat seit Anfang der 1930 Jahre meine/unsere Fotos, Filme, Dokumente und Erinnerungsstücke aufgehoben. Nur deshalb sind diese Stücke erhalten geblieben.
Seit dem viel zu frühen Tod meiner geliebten Frau, im Jahre 2002,
lebe ich in der Stadt Salzgitter in Niedersachsen in der Familie meines ältesten Sohnes Stefan.
Hier gehe ich spazieren mit unserer 7 Jahre alten Mara, einem Bayerischen Gebirgsschweisshund ''BGS''.
Die Hundejahre gehen schnell vorbei, Mara starb 2011. Als Nachfolger kam Samson in unsere Familie. Dieses Foto zeigt mich mit unserem Bernhardiner Samson. Im Hintergrund sind einige meiner selbstgemalten Ölgemälde zu sehen.
Das Tagesgeschehen in meinem Wohnort Salzgitter lese ich gerne im Lokalteil der Salzgitter Zeitung.
Und 'meine' Frankfurter Rundschau lese ich natürlich weiterhin täglich.
Mein 100. Geburtstag
Am 4. Juni 2015 habe ich in Salzgitter-Ringelheim meinen 100. Geburtstag im engsten Familien- und Freundeskreis gefeiert.
An diesem Tag habe ich mich sehr über alle lieben Besucherinnen und Besucher sowie die schriftlichen und telefonischen Gratulationen gefreut.
Auf diesem Foto gratulieren mir (v.l.n.r.) Renate und Dietrich Wagner, Rainer und Rosi Holbe. Meinem lieben Rainer sage ich einen extra Dank für seinen wunderbaren Artikel 'Mit dem Fahrrad in den Krieg'über mich in der Frankfurter Rundschau. Meinem lieben Dietrich danke ich in Rührung für seine persönliche Laudatio.
Vielen Dank für ihren lieben Besuch auch an meine Hausärztin Frau Dr.med. Gesa Meyer-Bekel von der Gemeinschaftspraxis Dr. Jolowicz/Dr.Kreuzer in Ringelheim und an das ganze Praxisteam, sowie an Frau Helga Lersch und Herrn Klaus-Dieter Anton vom Kirchenvorstand der evangelischen Kirche in Ringelheim.
Aus dem Freundeskreis meiner Schwiegertochter besuchten mich Natalie Gang, Nadine Gebka und Jessica Fröhlich und versüssten mir sprichwörtlich den Vormittag mit Ihrem charmanten Lächeln und meiner geliebten Schokoladensorte.
An meiner Geburttagstafel im Atrium bei Sonne und bayrisch-blauem Himmel sitzen hier auf diesem Foto (v.l.n.r.): Annemie 'Anouschka' Ranker mit Tochter Nicole Ranker, meine liebe Schwiegertochter Heike mit ihrer Freundin Judith Irrgang und Heike's Mutter Gudrun Warnecke (welche ebenfalls am 4.6. Geburtstag hat). Mit Anouschka und ihrer Familie verbindet uns bis heute eine sehr enge Freundschaft, seit wir in Aschaffenburg um 1950 in derselben Strasse in Damm nur ein paar Häuser entfernt voneinander wohnten.
Am späten Nachmittag gratulierte mir auch der Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter persönlich.
Und weil der Tag so schön war, habe ich mein Hohner Club III B diatonisches Akkordeon ausgepackt und meine Gäste mit etwas Musik unterhalten. Hier ein kurzer Ausschnitt als Musikvideo:
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Samstag, der 29.10.2016, scheint ein trüber, wolkenverhangener und regnerischer Tag zu sein.
Mein Stefan und seine Heike sitzen lange an meinem Bett, dass Sie in mein Wohnzimmer an das große Fenster gestellt haben. Einen Platz, den ich in den letzten Jahren so liebte. Sie sprechen liebe und tröstende Worte zu mir, obwohl ich schlief.
Plötzlich hörte der Regen auf, die Wolken am Himmel öffneten sich, die Sonne strahlte mit heller Kraft herab.
Um 13:45 Uhr bin ich aus dieser Welt gegangen.
Die Beisetzung erfolgte am 2. November 2016 auf meinen ausdrücklichen Wunsch in aller Stille im Familiengrab bei meiner Musch auf dem Evangelischen Friedhof in Salzgitter-Ringelheim. Die Trauerfeier leitete auf meine Bitte hin Herr Diakon Dittrich. Er sprach liebevolle Worte über mein Leben und tröstete meinen Sohn und Heike mit Worten der Hochzeit von Kana aus der Bibel.
Statt Blumen/Kränzen bitte Spenden an die:
'Not gemeinsam lindern' Alten- und Weihnachtshilfe der Frankfurter Rundschau e.V.
IBAN: DE35500502010000923630
Vielen Dank an Bestattungen Dahmen aus Salzgitter-Bad, Herrn Lengsfeld, für die sehr gute Organisation, Beratung und die liebevolle Gestaltung des Begräbnisses.
Informationen in der Enzyklopädie »Wikipedia« über mich erhalten Sie hier
Artikel in der Frankfurter Rundschauam 3.6.2015 anlässlich meines 100. Geburtstages.
Als Zeitzeuge lebe ich im Haus der Bayerischen Geschichte weiter. Ein thematisches Zeitzeugeninterview von Georg Schmidbauer mit mir, aufgenommen am 02.11.2015 in Salzgitter.
Nachruf über mich am 8.11.2016 im Main-Echo Aschaffenburg von Chefreporter Claus Morhart.
Dr. Joseph E. Drexel Preis: 1965
3. Preis Journalistenwettbewerb zum Thema »Freizeit« des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Gesundheit: 1971
Photokina Obelisk: 1976
Aufnahme in die Persönlichkeitsbibliographie WER IST WER? - Das deutsche WHO IS WHO? : seit 1979.
Erstveröffentlichung: 2004
Letzte Auflage war die 3. erweiterte Auflage 2011
Ich ermögliche Ihnen mein Buch privat zu lesen in der aktuellsten und meiner letzten Auflage (PDF-Dokument, Dateigröße 14 MB).
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Das Urheberrecht
und sonstige Rechte an dem Buch verbleiben beim Verfasser. Beim Download der auf meiner Homepage angebotenen PDF-Dokumente gelten die in meinem Impressum genannten rechtlichen Ausführungen.
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